Thornton Wilder: „Unsere kleine Stadt“

5Thornton Wilder schildert den Alltag in einer beliebigen, durchschnittlichen Kleinstadt in New Hampshire zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts: Vorstellung der Personen, Beziehungen und Eheschließung der nachwachsenden Generation sowie Tod und Grablegung einzelner Protagonisten. Der dritte Akt lässt dabei die in den dreizehn Jahren des fiktiven Ablaufs verstorbenen Bürger der Stadt wieder auftreten und ihre innere Distanz zum Treiben der – noch – Lebenden darstellen. Hier eröffnet sich die traurige Erkenntnis über die Verschwendung der knappen Lebenszeit für die Nichtigkeiten des Alltags, die wahre Beziehungen zwischen den Menschen nicht zulassen. Da muss selbst der verzweifelte Versuch einer jung Verstorbenen scheitern, noch einmal einen beliebigen Tag ihres Lebens nachträglich bewusst und glücksbringend nachzuerleben.

Der Schluss des Stückes erzeugt zwar Betroffenheit, dennoch kann die Aufführung nicht ganz den Unterhaltungs-Charakter ablegen. Die Personen sind zu liebenswert-bodenständig gezeichnet, um ausreichendes kritisches Potential zu entwickeln. Fast möchte man schmunzelnd meinen „Ja, so ist halt das Leben“

Mitwirkende

Uwe Jessen (Spielleiter, Howie Newsome, Mr. Morgan und Geistlicher), Claudia Wenker (Mrs.Webb), Achim Westerbarkei (Mr. Webb), Marina Preikschas (Emily Webb), Stefan Meißner (Willy Web und Polizist Warren), Gaby Erdsiek (Mrs. Gibbs), Manfred Templin (Dr. Gibbs), Jan Paul Klinke (George Gibbs), Ulrike Laubinger (Rebecca Gibbs), Renate Wollenberg (Mrs. Soames), Rolf Erdsiek (Simon Stimson), Yvonne Schumann (Joe Crowell)
Andre Büttemeier und Katharina Wall (Technik), Manfred Templin (Regie)
Kooperationspartner: Peter Bernard Smith und Ensemble (Instrumentalmusik); Gaby Erdsiek, Ute Glander, Sabine Guth, Brigitte Hemkentokrax, Jörg Ryback (SängerInnen der Gemeindechöre); Heike Reidt (Maske)

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